Objektbeschreibung
Zwei sehr interessante architektonische Details sind in den Erkern des Mietshauses in der Roosevelt Str. 8 in der Reformarchitektur zu sehen. Die erste ist eine Zwergfigur mit einer Kamera, die sich in der rechten Bucht befindet. Mit Zipfelmütze, Jacke, kurzer Hose und Stiefeln bekleidet, hält der Zwerg ein Gerät auf beiden Seiten des Schlusssteins des Fensters. Das fokussierte, aber eher widerspenstige Gesicht der Figur weist darauf hin, dass der kleine Mann gerade ein Foto macht. Das Ganze ist in ein Pflanzenmotiv (Kastanienblätter) integriert, das den zentralen Teil der Bucht ausfüllt.
Das zweite Detail ist eine Figur, die einem grauen Waldkauz ähnelt und auf der Stütze des unteren Teils des Erkerfensters auf der linken Seite des Gebäudes sitzt. Die große Eule sieht aus, als ob sie gerade aus dem Tiefschlaf erwacht oder hineinfällt. Wie beim Zwerg besteht das Ganze aus einem floralen Motiv (Eichenblätter), das den zentralen Teil der Bucht ausfüllt.
Beide Elemente befinden sich zwischen der ersten und zweiten Etage.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Die Details sind höchstwahrscheinlich im gleichen Zeitraum wie das gesamte Mietshaus entstanden, also zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Haus selbst gehörte ursprünglich dem Fotografen Karl Kaegbein, der hier seine Fotowerkstatt hatte.
Das Mietshaus "(...) wurde unter anderem von Vizebürgermeister, Stadtrat für Bau, Johannes Römmler, angesehener Architekt, (Gestalter des Stadtmuseums, Gymnasiums und anderer Bauten), Hochschulinspektor, Fotograf bewohnt.
Die Villa befindet sich in einem im Denkmalregister eingetragenen Gebiet - Stadt- und Landschaftskomplex Altstadt (Denkmalregister unter Nr. 62 (3031), daher wird bei jeder Renovierung der zuständige Denkmalpfleger der Provinz Lubuski eine Erhaltungsempfehlungen (SPZG) herausgeben.