Objektbeschreibung
Fußgängerbrücke von der Theaterinsel nach Guben: Die neueste Brücke in Gubin ist die Fußgänger- und Fahrradbrücke, die die Theaterinsel in polnischem Gubin mit der Alten Poststraße in deutschem Guben und der Neißepromenade verbindet. Die Fußgängerbrücke wurde in einer einfeldigen Stahl-Holz-Bogenkonstruktion mit einer schlanken Plattform und einem starren Doppelbogen errichtet. Der Tag der Inbetriebnahme symbolisiert den Moment des Beitritts Polens zum Schengen-Raum am 21. Dezember 2007 (die Fußgängerbrücke wurde am Vortag eröffnet).
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
In Guben, wie auch in anderen europäischen Städten, bestanden die Brücken jahrhundertelang hauptsächlich aus Holz. Holzbrückenkonstruktionen waren vor allem wegen ihrer geringen Baukosten, der hohen Materialverfügbarkeit, der Schnelligkeit und einfachen Bauart sowie des geringen Gewichts beliebt. Leider hatten sie aber auch ihre Nachteile, die sich besonders im urbanisierten Gebiet bemerkbar machten – Holzbrücken waren sehr anfällig für Witterungseinflüsse, sie wurden bei Überschwemmungen und Bränden erheblich und oft komplett beschädigt, was zu hohen Instandhaltungskosten führte. Zudem konnten sie aufgrund der geringen Festigkeit des Materials und damit geringer Spannweite und Tragfähigkeit (mehrere Meter bei Balkentragwerken, ca. 40 Meter bei Gitterbauwerken) sowie der zunehmenden Verkehrsintensität ihre Transportfunktion über die Jahren nicht mehr vollständig erfüllen.
Mit der Popularisierung der Stahlbetonkonstruktionen begannen die Stadtbehörden, ihre alten Brücken in Holzbauweise nach und nach auszutauschen. In Guben wurden auf diese Weise fast alle Brücken über Neiße, Lubsza, Egelneiße und Schwarzes Fließ modernisiert. Ein erheblicher Teil der bestehenden Brücken wurde ganz am Ende des Zweiten Weltkriegs von den sich zurückziehenden deutschen Truppen zerstört. Viele wurden nicht wieder aufgebaut - zu dieser Gruppe gehört die Nordbrücke von 1925, die das größte Bauwerk dieser Art im Vorkriegs-Guben war.