Objektbeschreibung
Monumentales, lebhaft gegliedertes Bauwerk mit Elementen der Romanik, Frühgotik, des Jugendstil und der Reformbewegung. Die Saalkirche hat ein zweieinhalb-jochiges Kreuzgratgewölbe, einen unregelmäßigen Grundriss und umfasst mehrere in die Höhe gestaffelte Baukörper, die teils mit Sattel-, teils mit Walmdach abgeschlossen sind. Die aufwändige Innenausstattung ist fast vollständig erhalten: eine hölzerne Kanzel, Taufstein mit Messingeinlagen, Altar, drei große farbige Glasfenster des Künstlers Werner Juza von 1983, das Gemälde des guten Hirten vom Historienmaler Paul Thumann, hölzerne Orgelempore auf kräftigen Pfeilern mit einer Orgel der Fa. Sauer.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Die Kirche zum Guten Hirten wurde vom Hutmacher und Stadtrat Friedrich Wilke zum Gedenken an seinen verstorbenen, gleichnamigen Sohn in Auftrag gegeben. Den Entwurf erstellten die Berliner Architekten Alfred Grenander und Otto Spalding welche zuvor bereits den Bau des Naemi-Wilke-Stifts und später, für Sohn Max Wilke, die nahegelegene Fabrikantenvilla entwarfen. Das Gebäude mit der umgebenden Landschaftsarchitektur wurde in den Jahren 1900-1903 erbaut. Wilke selbst war Mitglied der seit 1836 bestehenden, evangelisch-lutherische Gemeinde des Guten Hirten in Guben. Mit dem Kirchenbau verfügte die damals 200 Gemeindemitglieder erstmals über ein eigenes Gotteshaus. Den 2. Weltkrieg überstand der Kirchenbau, wurde jedoch beschädigt und erst in den 1970er Jahren konnten die Schäden behoben werden. Im Zuge einer grundlegenden Renovierung zwischen 1980-1983 wurde das Kircheninnere umgestaltet und u.a. die farbigen Glasfenster des Künstlers Werner Juza eingebracht.