Eingabehilfen öffnen

Logo Förderhinweise

Kaserne Muckenberg I

Sehenswürdigkeiten

Objektbeschreibung

Die ehemaligen Gubener und Gubiner Kasernen setzten sich aus vier separaten Gebäudekomplexen, die zwischen XIX- und I Hälfte XX-Jahrhunderts erbaut wurden: Kaserne von Moltke von 1935, Muckenberg I und Muckenberg II mit mechanischer Uhr von 1938, Muckenberg III von 1939 und die im 19. Jahrhundert errichtete Garnisonskaserne des Deutschen Heers. Jeder der Komplexe wurde als sog. dezentrale Kaserne betrieben, d.h. es beherbergte alle für eigenständigen Betrieb notwendigen militärischen, sanitarischen und administrativen Gebäude.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Gubens Geschichte zeichnet sich nicht nur durch ihre rasante, industrielle Entwicklung – es war fast 200 Jahre eine Kasernenstadt, die vier unterschiedliche Wehreinheiten beherbergte:

  • Garnison der Armee des Deutschen Heers (1816-1919)
  • Garnison der Wehrmacht (1935–1945)
  • Garnison der polnischen Armee Polnischer Volksrepublik (1945–2002)
  • Garnison der Armee Republik Polens (1990-2002)

Am 4. Januar 1816 begann die Stationierung des 2. Bataillons des 8. Infanterieregiments des Deutschen Heers. Am 7. Februar 1864 verließ das 1. Bataillon des 1. Reserve-Infanterie-Regiments Guben und begann den dänisch-preußischen Krieg um Schleswig – deren erste Kasernengebäude, das bis heute existiert, wurde nah an der Großen Brücke und der Neiße gebaut. In den Jahren 1930-1937 wurde die Garnisoninfrastruktur deutlich erweitert – so entstanden die Kasernen von Moltke in Wyzwolenia-Straße und Mückenbergkaserne in Kresowa-Straße in Komorów. Seit 1945 wurden bis auf die Kaserne des Deutschen Heers alle Garnisonkomplexe bis 2002 für Zwecke polnischer Armee verwendet.
Die politische Transformation der 1990er Jahre führte zu einem allmählichen Rückgang der Truppenstärke in der Garnison. Auf Beschluss des polnischen Verteidigungsministers wurde die Garnison Gubin im Juni 2002 endgültig aufgelöst. Alle Gebäudekomplexe und die dazugehörigen Einrichtungen verblieben in den Händen der polnischen Armee, die diese seitdem an die privaten Eigentürmer verkauft.
So wurde die postmilitärische Anlage in Kresowa-Straße zu einer Untersuchungshaft; die paar Straßennummer von ihr entfernter Kaserne des 5. Medizinischen Bataillons und der Garnisonsklinik wurde teils zu einer Wohn- und Gewerbesiedlung umgewandelt.

Adresse

Kasernen Muckenberg I, Muckenberg II und Muckenberg III: Kresowa, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.960309618517584,14.77899840512324
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Kaserne von Moltke: 1935
Kaserne Muckenberg I und Muckenberg II mit mechanischer Uhr: 1938
Kaserne Muckenberg III: 1939
Die Garnisonskaserne des Deutschen Heer: 19. Jahrhundert

Erschaffer/Architekt
Die Garnisonskaserne des Deutschen Heers: Deutsches Heer, Der Rest der Anlage: Wehrmacht
Objektzustand
Die meisten Gebäude (mit Ausnahme der für Wohngebäude vorgesehenen Kasernen) befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand und bedürfen einer umfassenden Renovierung.
Technische Objektdaten

Ziegel mit Klinker und/oder weißem Mineralputz

Praktische Informationen

Alle Kasernen sind im Besitz der polnischen Armeeimmobilienagentur bzw. Dritter. Der eventuelle Zutritt zu den Räumlichkeiten hängt von den Öffnungszeiten der jeweiligen Betriebe / Einheiten ab. Wohngebäude oder noch unverkaufte Gebäude sind von der Straße aus zu betrachten.

Gubin
Guben