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Gubener Berge (Kohlenbergwerke, ehemaliger Bismarckturm, Berg des Tods, Naturschutzgebiet Dębowiec)

Sehenswürdigkeiten

Gubener Berge (Kohlenbergwerke, ehemaliger Bismarckturm, Berg des Tods, Naturschutzgebiet D?bowiec)

Objektbeschreibung

Die Gubener Berge sind nach physikalisch-geographischer Nomenklatur als Mesoregion des im mitteleuropäischen Tiefland gelegenen Lebuser Seenlands klassifiziert (Klassifikations-Nr. 315.71) und erreichen eine Höhe von 121 m über dem Meeresspiegel. Die relativen Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Erhebungen betragen bis zu 40 m. Das Gelände charakterisiert sich hauptsächlich durch Buckeln, Hügeln, Streifen, Kegeln und Terrassen.

Die Hügel sind größtenteils bewaldet (60% der Gesamtfläche), Nadelbäume und Kiefer dominieren. Der gesamte Bereich ist darüber hinaus mit einem reichen Netz an Gewässern (Flüsse, Seen und Sümpfe) bedeckt. Auf den höchsten Punkten des Hügels gibt es eines der schönsten Panoramen eines großen Teils von der Eurostadt Guben-Gubin. Dieser biodiverse Bereich grenzt auf seiner östlichen Seite an das Naturschutzgebiet Dębowiec und bietet somit ein breites Angebot an Wander-, Lehr- und Sportwegen für Läufer und Radfahrer.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Die Gubener Berge sind bereits vor der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein beliebter Erholungsort für die Bürger der Eurostadt Guben-Gubin gewesen. Seit Jahrhunderten wird dieses Gebiet multifunktional genutzt, unter anderem für Tourismus, Obstbau, Gartenbau, Bergbau und Mauerwerk. Noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren hier viele Restaurants sowie Wander- und Spazierwege zu entdecken, die nur noch auf alten Postkarten erhalten sind. 

Ein besonders charakteristisches Element des Ortes, der um die Wende April und Mai viele Touristen anzog, waren zahlreiche, wunderbar blühende Obstgärten mit Obstbäumen, die seit den 1880er Jahren nach der langsamen Verdrängung der dort ansässigen Weinproduktion angelegt wurden. Nach den Angaben des amtlichen, botanischen und gartenbaulichen Inventars von 1880 wuchsen in den Hügeln 121 Apfelarten, 134 Birnenarten und 73 Pflaumenarten; 1929 10-12 000 Kirschbäume, 4000 Sauerkirschen, 3000 Pfirsichbäume, 4000 regionale Gubener Pflaumen (pol. Gubinki) und 8000 andere Bäume. Die Früchte wurden von 22 lokalen Betrieben zu Säften, Schaumweinen und traditionellen Weinen verarbeitet.

Aufgrund der Klima- und Geländeverhältnisse wurde diese Fläche auch in großem Umfang für den Anbau vieler Gemüsearten genutzt, die von rund 300 Gubener Betrieben verarbeitet bzw. verkauft wurden.

Ein weiterer wichtiger Teil der Geschichte von den Gubener Bergen war der Braunkohlebergbau, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Insgesamt gab es auf diesem Areal um die 11 Bergwerke. Eines der größten war die "Göttes Hilfe", die auf dem höchsten Hügel (120,5 m über dem Meeresspiegel) in der Nähe der derzeitigen Kleingartenanlage "Wzgórze" liegt. Aufgrund der großen Tiefer der Lagerstätte und damit zu hohen Kosten der Braunkohlenförderung wurde die weitere Instandhaltung der Anlagen schnell aufgegeben.

Eine weitere, ebenso wichtige Wirtschaftsfunktion war die Gewinnung und Verarbeitung von hochwertigem Lehm, aus dem über Jahrhunderte verschiedene Mauerwerksmaterialien, darunter Ziegel, hergestellt wurden.

Auf dem Gebiet eines der höchsten Gipfel der Gubener Berge stand in den Jahren 1908-1945 der charakteristische Bismarckturm - ein Ehrensymbol für Otto von Bismarck und seinen Beitrag zur Wiedervereinigung Deutschlands. Gebaut wurde die Anlage auf Initiative des Gubener Druckereibesitzers Albert Koenig, der den Architekten Fritz Beyer aus Schöneberg bei Berlin für den Entwurf und den Maurer Bruno Schneider aus Guben für den Bau beauftragte. Der Turm war 26,7 Meter hoch und mit einer Aussichtsplattform gekrönt, auf der eine runde Feuerschale aus märkischen Ziegeln platziert war. An Bismarcks Geburtstag, seinem Todestag und 100. Geburtstag war die Schale stundenlang mit Feuer gefüllt und in der ganzen Stadt sichtbar. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, während der Kämpfe um die Stadt, wurde der Turm gesprengt - seine Überreste sind noch auf den Gubener Bergen zu finden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet, auf dem der Bismarckturm stand, aufgrund der dort ausgetragenen Kämpfe auch Todesberge genannt.

Koordinaten
51.9775638,14.7252177
Objektzustand
Gut, obwohl vernachlässigt und in Bezug auf das Erholungspotenzial ungenügend entwickelt
Praktische Informationen

Ganztags geöffnet

Gubin
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