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Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefangenen und Opfer des ehemaligen Gemeinschaftslagers im Koenigpark

Sehenswürdigkeiten

Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefangenen und Opfer des ehemaligen Gemeinschaftslagers im Koenigpark

Objektbeschreibung

Ein ehemaliges Außenlager des Konzentrationslagers (KZ) Groß Rosen zur Unterbringung von Zwangsarbeiterinnen in der NS - Zeit. Auf dem Gelände befindet sich heute eine Abwasseraufbereitungsanlage. Eine Gedenktafel mit Blumenmotiv der Künstlerin und ehemaliger Insassin des KZ Lenke Rothman (1929-2008) erinnert seit 2017 an die grausame Geschichte des Ortes. Die Inschrift, erstellt von Andreas Peter, auf der Gedenktafel lautet: "Im II. Weltkrieg befand sich hier das "Gemeinschaftslager Koenigpark" mit französischen und italienischen Kriegsgefangenen sowie jüdischen Zwangsarbeiterinnen u.a. aus Ungarn und Polen. Es war ein Außenlager des Konzentrationslagers Groß Rosen. Die Zwangsarbeiterinnen mussten für einen Zweigbetrieb der "Lorenz AG" in der Uferstraße in Guben arbeiten. Vor ihrem Todesmarsch nach Bergen-Belsen Anfang Februar 1945, den nur wenige überlebten, wurden transportunfähige Frauen und Mädchen auf dem Lagergelände ermordet.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Im August 1943 wurde das mit einem Elektrozaun gesicherte und im Wald, östlich der Neiße gelegene Lager, nahe des Koenigparks, in Betrieb genommen. Die Frauen und Mädchen, welche hier inhaftiert waren, waren größtenteils Jüdinnen aus Ungarn und Polen, aber auch männliche Militärangehörige aus Italien und Frankreich wurden in dem Lager untergebracht. Die ca. 1000 Lagerinsassen mussten bis zu 12h täglich Zwangsarbeit bei der Firma C. Lorenz AG leisten. Die Montage von Funkgeräten der Berliner Firma war 1943 wegen der massiven Luftangriffe von der Hauptstadt nach Guben in die Räume der 1938 enteigneten Berlin-Gubener Hutfabrik AG, vormals Apelius Cohn (nach den jüdischen Gründern Apelius Cohn und Hermann Lewin), verlagert worden. Trotz der mangelhaften Versorgung mit Lebensmitteln, Winterkleidung und medizinischer Leistungen, beschrieben Überlebende das Lager als Verbesserung zu den Bedingungen in Auschwitz. Im Februar 1945 wurde das Lager aufgelöst und ein Großteil der Insassen auf einen tagelangen Marsch nach Jüteborg geschickt und von dort nach Bergen-Belsen weitertransportiert. Für 150 transportunfähige, erschöpfte Frauen und Mädchen wurde die Evakuierung zum Todesurteil. Ihre Erschießung ist im Tagebuch des italienischen Militärinternierten Carlo Vico dokumentiert, das angelegte Massengrab ist bis zum heutigen Tag jedoch nicht aufgespürt.

Adresse

Spokojna 1, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.9721130,14.7116838
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

August 1943

Erschaffer/Architekt
Wehrmacht
Objektzustand
KZ-Lager: Existiert nicht mehr, Tafel: Sehr gut
Technische Objektdaten

Ehemaliges KZ-Lager: 6 ha

Praktische Informationen

Die Informationstafel kann ganztags durchgelesen werden.

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