Objektbeschreibung
Das historische Empfangsgebäude ist im Rundbogenstil gehalten. Es besteht aus mehreren langgestreckten, Ziegelbauten, welche durch rundbogige Fenster und Türen, Friese und Gesimse geprägt sind. Die Empfangshalle ist zweigeschossig mit flachem Walmdach. Im Dreiecksgiebel findet sich die Bahnhofsuhr. Die Bahnsteigüberdachung an Gleis 2 ist ein sog. Schleppdach, welches auf gusseisernen Stützen mit Bretterschalung aufliegt. Die Überdachung an Bahnsteig 3 ist ein Flachdach auf Stahlstützen. Bei dem Wasserturm handelt es sich um einen achteckigen, etwa 20 m hohen, mehrgeschossigen Bahnwasserturm aus verputztem Ziegelbau mit einem leicht überstehenden Flachdach.
Auf dem Platz und der Straße vor dem Bahnhof befinden sich eine Bushaltestelle, touristische Schließfächer, 2 E-Ladestationen und Parkplätze.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
1843 erhielt die Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn - Gesellschaft (NME) die Konzession zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Breslau und ebnete damit den Weg für die Entstehung des Gubener Bahnhofs zwei Jahre später. Ab dem Jahr 1866 wurde durch die Märkisch - Posener Eisenbahn - Gesellschaft eine zweite Strecke von Guben nach Bentschen (und später bis Cottbus) gebaut, wodurch der Bahnhof zu einem Kreuzbahnhof umgestaltet wurde. Eine neue Empfangshalle in Insellage löste das zuvor genutzte Gebäude ab. Auch der Bau des Wasserturms, sowie des großen Lokschuppens auf der Ostseite fällt in diese Zeit. Im Jahr 1924 fiel die Königliche Hauptwerkstatt einem Großfeuer zum Opfer.
Nach Ende des 2. Weltkrieges musste der Bahnbetrieb zunächst für einige Monate eingestellt werden, da sowohl Gleise als auch Lokschuppen, Empfangsgebäude und Wassertürme stark beschädigt waren. Nach Ende der Räumungsarbeiten wurde der Betrieb im Juli 1945 langsam wieder aufgenommen und normalisierte sich ab 1948. Der Personenverkehr über die deutsch-polnische Grenze wurde in den folgenden Jahrzehnten immer wieder eingestellt und wiederaufgenommen.