Objektbeschreibung
1,50 m langer und 1 m hoher liegender, eingegrabener Findling, welcher zwischen Radweg und Neißeufer auf Höhe der Kläranlage zu finden ist. Die Inschrift "Aus der Neisse bei ihrer Schiffbarmachung 1900" verweist auf den Ursprung des Monolithen.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Bis ins 13. Jahrhundert reicht die Geschichte der Schifffahrt auf der Neiße zurück (erste Erwähnung 1211) u.a. mit dem Transport von Salz, Obst und Wein. Im Jahr 1888 beschloss der Gubener Magistrat die Schiffbarmachung der Neiße – somit wurde der Fluss zwischen 1897 und 1907 ausgebaut (vgl. Vette 2016, SS. 339-340). „Die ursprünglich geplanten Daten einer Pegelhöhe 1,14 bei mittlerem Wasserstand an der Gubener Eisenbahnbrücke und die Befahrbarkeit mit Finowkanal-Fahrzeugen wurden erreicht. Doch die Unbeständigkeit der Wasserstände verhinderte den erhofften Handelaufschwung. Zur Verbesserung der Schiffbarverhältnisse wollte deswegen die Stadtverwaltung im Jahr 1910 eine Kanalisierung vorgenommen. „Der nun vorgeschlagene Kanalbau sei die alleinige Lösung, doch enorm aufwendig. Da höchstens mit einer Verlagerung von vorhandenem Verkehr auf das Wasser, nicht aber mit einer gesamten Erhöhung des Verkehrsaufkommens gerechnet werden könne, waren schließlich öffentliche Interessen nicht zu gewinnen und die Verwendung öffentlicher Gelder für das beabsichtigte Vorhaben auch nicht zu begründen“. Somit wurden Lasten nur bis zu 420 Zentner bis in die 1930er Jahre dokumentiert.
Die Anlegemauern an der Lubst beweisen, dass die Schiffe bis zur Theaterinsel fuhren.
Markus Vette (2016): Der vergessene Landtag: Subsidiarität und Selbstverantwortung in der Sozialpolitik des Kommunallandtages der Niederlausitz - ein Beitrag zur Brandenburgischen Landesgeschichte. SS. 339-340