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Skulptur Sitzender Junge (Kleiner Junge oder Sternengucker)

Kunstwerke

Objektbeschreibung

Die Grundform bildet ein "würfelförmiger Granitblock, auf dem ein nackter Knabe sitzt. Er hat die Füße vor sich gerade angeordnet aufgestellt und stützt sich mit beiden Händen an der Sitzfläche ab. Den fein durchgearbeiteten Kopf hat er in den Nacken gelegt und das Gesicht dem Himmel zugewendet" (Kähler, S.; Kuhn, J.; 2013; Webseite Bildhauerei in Berlin

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

»Die 1968 in Bronze gegossene, zuerst Greifswalder Straße, Ecke Naugarder Straße aufgestellte Plastik wurde von Stötzer schon 1956 im Modell angelegt. Die heutige Aufstellung mit verändertem Sitzsockel datiert von 2000. Es ist eine ruhige, ansprechend formulierte Plastik, die für das verständnisvolle, tief empfundene Menschenbild Stötzers steht. Stötzer selbst erinnerte sich später: Nach einem Besuch in Waldemar Grzimeks Atelier «saß ich vor dem Jungen, den ich modelliert hatte, und der abgegossen war. Stinklangweilig. Ich kriegte eine große Wut, eines Sonnabends. Dann nahm ich ein Beil - in der Wut hatte ich auch was getrunken - und haute dem ins Kreuz rein. Der Kopf fliegt hoch und schaut so nach oben. Das habe ich dann gelassen. (...) Und dann kam eine Ausstellung, in der ich den Jungen zeigte, und da stand im ND (Neues Deutschland, JK) oder einer anderen besonderen Zeitung, daß der Junge zum Sputnik hochguckt. Das war herrlich. Das ist der zum Sputnik guckende Knabe» (Stötzer, 2011). Das 'Schloß Trebnitz, Bildungs- und Begenungszentrum e. V.' in Trebnitz unweit Neuhardenberg widmet bis Ende März 2020 Stötzer und seinem Lehrer Gustav Seitz unter dem Titel «Gustav Seitz und Werner Stötzer, Meister der Figur» eine von Annette Purfürst kuratierte Ausstellung. Hier lassen sich die engen künstlerischen Verbindungen nachvollziehen, jedoch auch Stötzers Eigenständigkeit gegenüber dem Lehrer ablesen, für die auch der «Sitzende Junge» steht.“ (Kähler, S.; Kuhn, J.; 2013; Webseite Bildhauerei in Berlin

Angaben zum Künstler/zur Künstlerin

  • Geb. 1931 in Sonneberg (Deutschland) - gest. 2010 in Altlangsow (Deutschland)
  • 1949-1951: Studium an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar
  • 1951-1953: Fortsetzung des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden
  • 1954-1958: Meisterschüler bei Gustav Seitz an der Akademie der Künste in Berlin
  • Ab 1958: Freischaffender Künstler
  • 1975-1978: Gastdozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
  • 1987-1990: Professur an der Akademie der Künste in der DDR.

Kunst-/Kunsthistorische Bewertung

»Dieser Knabe aus Erz scheint dem Flug der Vögel seine volle Aufmerksamkeit schenken zu wollen. Oder gilt sein Blick der modernen Technik am Himmel? Wer möchte als Kind nicht gern Flugzeugführer werden, so unbeschwert wie dieser Junge da sitzt, kann eben nur ein Kind sein. Ein leichtes Schmunzeln kommt uns an, ob der Anregung an die eigene Kindheit sich zu erinnern« – Karl Heinz Reh in Plastiken in unserer Stadt (S. 23).



Adresse

Kaltenborner Str. 207, 03172 Guben, Deutschland
Sportzentrum

Koordinaten
51.938227,14.689419
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Gegossen und angekauft: 1968
Beginn der 1990er Jahre: Zweitguss durch Gießerei des Verbandes Bildender Künstler, DDR
2000: Aufgestellt am neuen Standort

Erschaffer/Architekt
Werner Stötzer
Objektzustand
Gut
Technische Objektdaten

Höhe: circa 0,83 m
Breite: circa 0,58 m
Tiefe: 0,51 m
Material: Bronze, Granit, Erz,
Sockel behauen und geglättet, Plastik gegossen

Gubin
Guben