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Relief Die Vielfalt unseres Lebens

Kunstwerke

Relief Die Vielfalt unseres Lebens

Objektbeschreibung

An der südlich gelegenen Seite des Hauptgebäudes der ehemaligen Polyklinik findet sich das imposante Relief von Jo Jastram. Betonreliefplatten in sechs verschiedenen Größen sind der Struktur und Bauweise des Gebäudes entsprechend gegliedert und zeigen das Motiv "Die Vielfalt unseres Lebens". Von glatten, ein wenig in die Wand hineingesetzten Flächen, über Tiefreliefs entwarf der Künstler außerdem fast vollplastischen figürlichen Szenen. Die in sozialistischer Darstellungsweise gehaltenen Szenen entspringen dem Alltagsgeschehen: eine Familie mit sitzender Mutter mit Säugling und stehendem Vater mit Kind an der Hand, ein Demonstrationszug, Tanzende, Arbeit in der Fabrik.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Das Gebäude der Betriebspolyklinik war 1964/65 errichtet worden, da mit der Ansiedlung neuer Arbeitskräfte (7000 Angestellte im Chemiefaserwerk) ein Ausbau der medizinischen Versorgung notwendig wurde. Der sachlich-funktionale Bau wurde in der DDR - typischen Montagebauweise (Plattenbau) errichtet. Als Verantwortliche für die künstlerische Ausgestaltung der Fabrikgebäude rief die "Sozialistische Arbeitsgemeinschaft" 1964 zu einem Wettbewerb auf, um die Schmalseite des Klinikgebäudes zu gestalten. Teilnehmer waren neben dem siegreichen Joachim "Jo" Jastram, Heinz Mamat, Alfred Priebe, Werner Stötzer und Jürgen von Woyski. Entgegen dem ursprünglichen Plan nur einen Teil der Wand gestalten zu lassen, wurde Jastram´s Entwurf fünf Jahre später mit kleinen Anpassungen auf der kompletten Fläche installiert. Nach dem Ende der Produktion im Chemiefaserwerk, verlor auch die Polyklinik ihre Aufgabe und stand über lange Zeit leer. Heute wird das Gebäude von einem IT - Anbieter als Büroraum genutzt.

Angaben zum Künstler/zur Künstlerin

Geb. 1928 in Rostock (Deutschland) - gest. 2011 in Riebnitz-Damgarten (Deutschland)

  • 1949: Besuch der Fachhochschule für Holzbildhauerei in Empfertshausen/Rhön
  • 1951: Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei W. Arnold
  • 1954: Fortsetzung des Studiums an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei H. Drake
  • 1956: freischaffender Bildhauer in Rostock
  • 1961: Studienreise nach Usbekistan
  • 1964: Lehrauftrag für Plastisches Gestalten Universität in Greifswald
  • 1965–1967: Reisen in die Mongolei, Sibirien, durch Skandinavien
  • 1972 und 1973: Kunstpreis der DDR
  • 1975: Präsident des Internationalen Komitees der Biennale der Ostseeländer, Norwegen und Islands
  • 1980: Lehrauftrag und Professur für Plastik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bis 1986
  • 1983–1995: Mitglied der Akademie der Künste
  • Ab 1988: Reisen nach Afrika - Äthiopien - Addis Abeba.

Weitere Werke:

  • 1970: Reliefs "Von der Verantwortung des Menschen“, Universität Rostock
  • 1976: Relief "Entwicklungsgeschichte der Menschheit" Palast der Republik, Berlin
  • 1978: "Brunnen der Lebensfreude" in Rostock mit Reinhard Dietrich
  • 1979: Relief "Lied des Lebens" im Haus der Kultur Gera
  • 1992: Mendelssohn-Bartholdy Denkmals Gewandhaus Leipzig.

Kunst-/Kunsthistorische Bewertung

Sozial-realistische Kunst der DDR. Aufgrund unzureichender Datenquellenmengen ist eine ausführlichere, kunsthistorische Bewertung nicht möglich.

Adresse

Forster Str. 31, 03172 Guben, Deutschland

Ehemalige Poliklinik

Koordinaten
51.933071,14.700715
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Entwurf: 1965

Einweihung: 1970

Erschaffer/Architekt
Joachim Jastram
Objektzustand
Mittel
Technische Objektdaten

Maße: 14,00 m x 12,80 m

Material: Betonrelief

Gubin
Guben