Objektbeschreibung
Auf dem Gelände der ehemaligen Wilkeschen Hutfabrik in der Gasstraße informiert das Museum auf 450m² in deutsch und polnisch zur Stadtgeschichte und der eng damit verbundenen Hutmachertradition. Die Ausstellung ist innovativ gestaltet - unter 14 Hauben, welche Hüte symbolisieren sollen, finden sich geschichtliche Exponate und moderne Ausstellungsformate: Mittels Virtual-Reality-Brille können Besucher Handwerkermeistern beim Arbeiten über die Schulter schauen oder sich einen 360° 3D-Imagefilm zu Guben anschauen. Ein Highlight der Ausstellung ist darüber hinaus die virtuelle und die echte Hut-Probier-Station.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Als Vorgänger des heutigen Stadt- und Industriemuseums kann das ehemalige »Technische Museum der Hutindustrie« bezeichnet werden. Nach der Sanierung wurde es im Jahr 2006 unter dem jetzigen Namen an der »Promenade am Dreieck« eröffnet. Mit der Erfindung des witterungsbeständigen Filzhutes aus Schafswolle legte der zugezogene Hutmacher Carl Gottlob Wilke den Grundstein für die Entwicklung der Neißestadt zum bedeutendsten Standort industrieller Hutproduktion in Europa. Auch die Stadtentwicklung selbst wurde von Wilke und seinen Nachfolgern, Sohn Friedrich und Enkel Max, maßgeblich beeinflusst. Das Naemi-Wilke- Stift, die Kirche des Guten Hirten, die heute nicht mehr vorhandene Fabrikantenvilla und letztlich auch die Hutfabrik in der Gasstraße sind nur einige Hinweise auf das umfangreiche Wirken der Familie Wilke in Guben. Mit seiner Lage in der ehemaligen Hutfabrik setzt das Museum diese Verbindung wirkungsvoll in Szene und bietet darüber hinaus weitere interessante Fakten, bspw. Ansichten vor und nach 1945 links und rechts der Neiße oder Einblicke in die Gubener Brauereigeschichte.