Eingabehilfen öffnen

Logo Förderhinweise

Feuerwache - Modernistisches Feuerwehrhaus

Denkmalobjekte

Feuerwache - Modernistisches Feuerwehrhaus

Objektbeschreibung

Das Gebäude der Feuerwehr ist eines der beiden, neben dem ehemaligen Sitz der Sparkasse in der Piastowska Straße, Bauwerke der Bauhaus-Ära, die bis heute in Gubin existieren. Dieses große, vierteilige Gebäude wurde aus gebranntem rotem Backstein gebaut und mit weißen, großflächigen und den für die Zeit der Moderne typischen Fenster geschlossen. Der zentrale, zweigeschossige Frontteil mit sieben Einfahrtstoren für Feuerwehrfahrzeuge ist durch zwei viergeschossige Türme mit administrativen und technischen Funktionen eingefasst. In der Fassade beider Türme sind vertikale, schlichte Ziermotive zu sehen. Gleich hinter der Reihe der drei oben genannten Gebäude wurde damals ein dritter hoher Turm zum Trocknen von Feuerwehrschläuchen errichtet. Auf dem Grundstück befinden sich einige zusätzliche Nebengebäude in einfacherer Form. Die Funktion des Gebäudekomplexes und deren Architektur weisen auf eins der Grundprinzipien der Bauhaus-Schule hin, dass auf die Überlegenheit sozialer Faktoren gegenüber Ästhetik und Technik hervorhebt.

Derzeit beherbergt es die Freiwillige Feuerwehr und die Rettungs- und Brandbekämpfungseinheit.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung Gubens, getrieben durch die rasant fortschreitende Industrialisierung im 19. Jahrhundert, führte zu einer Blütezeit, die fast bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs andauerte. Eines der Merkmale von Städten mit diesem glücklichen Schicksal war, dass ihre Verwaltungen und die einflussreichste Bürgerschaft den neuesten städtebaulichen und architektonischen Trends folgten. Neben innovativen Raumkonzepten spiegelten sich diese Ambitionen auch in neu errichteten Wohn-, Dienstleistungs- und öffentlichen Gebäuden wider. Zu letzterer Kategorie gehörte das Feuerwehrgebäude, das in Anlehnung an die Bauhaus-Schule in Weimar entworfen wurde. Entworfen wurde das Gebäude von dem Stadtbaumeister Johannes Römmler, der unter anderem das Krematorium in Gubin und der Bismarckturm in Spremberg 1902 entwarf.

Interessanterweise war der weltberühmte Architekt Ludwig Mies van der Rohe, der 1932 auch die Wolfsvilla in Gubin entwarf, 1930–1932 Schulleiter der Bauhaus-Schule. Es ist daher möglich, dass sich Römmler, der bereits zuvor Bauten geschaffen hatte, die Historismus und Moderne verbanden, bei der Gestaltung des Feuerwehrgebäudes von dem für die Familie Wolf geschaffenen Werk von Mies inspirieren ließ.

Adresse

Hugona Kołłątaja 22, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.9452934,14.7240345
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

1930

Erschaffer/Architekt
Johannes Römmler
Objektzustand
Guter Zustand
Technische Objektdaten

Gesamtlänge Frontgebäude: 44 m

Breite: 9,5 m

Baumaterial: Ziegel

Praktische Informationen

Privatobjekt und daher nicht für Besichtigungen verfügbar

Gubin
Guben