Objektbeschreibung
Die Brauereikultur in Guben hat eine lange Tradition, deren Höhepunkt in die Zeit der industriellen Revolution fällt. Im 19. Jahrhundert waren in der Stadt vor allem acht Brauereien bekannt, von denen die ersten drei die regional an bedeutendsten waren. Dies waren Gubener Genossenschafts-Brauerei GmbH. ab 1870, Brauerei Herman Haselbach ab 1875, Löwenbrauerei G. Kröll ab 1862 und Brauerei Bunzel-Brauerei Keiler, Brauerei Dörfling-Brauerei Spörel, Brauerei Gräfe, Brauerei Matthies-Brauerei Güttler und Brauerei Lehmann.
Zurzeit ist noch ein Bruchteil dieser Kultur im bebauten Raum noch sichtbar. Dazu gehören: eine Halle der Haselbacher Brauerei in der Lubelska Straße 9, derzeit als Obst- und Gemüselager genutzt.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Die Bierherstellung war neben der Textilherstellung einer der wichtigsten Industriezweige des Vorkriegs-Gubens, die von überregionaler Bedeutung war. Gubener Biere wurden sowohl für den Großhandel als auch für die Gastronomie und, bei kleineren Brauereien, für die lokale Bevölkerung hergestellt. Die größten Brauereien, wie die Gubener Genossenschafts-Brauerei, die Haselbach- und die Löwenbrauerei entstandenen durch die Übernahme kleinerer, ortsansässiger Brauereien und deren Ausbau. Die damals modernsten Brauereien waren mit gut isoliertem Keller, Mehrkammerbauern und Maschinen zum Einblasen von Kohlendioxid in die produzierten Getränke ausgestattet. Außer Bier wurden auch Weine und alkoholfreie, aromatisierte, kohlensäurehaltige Getränke angeboten.
Der Ruf der Gubener Biere war so gut, dass viele von ihnen auf internationalen Biermessen ausgezeichnet wurden. Dazu gehörten Haselbach Pilsner und Haselbach Bär-Bräu, die 1901 auf der Allgemeinen Ausstellung für Nahrungs- und Genussmittel der Spreestadt Cottbus eine Auszeichnung (franz. Diplom d'Honneuravec Insigne et Médaille d'Or) erhielt.