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Stadtmuseum und die Museumskammer des Vereins der Freunde der Region Gubin (pol. Stowarzyszenie Przyjaciół Ziemi Gubińskiej)

Sehenswürdigkeiten

Stadtmuseum und die Museumskammer des Vereins der Freunde der Region Gubin (pol. Stowarzyszenie Przyjaciół Ziemi Gubińskiej)

Objektbeschreibung

Das Gebäude, in dessen drittem Stock sich die Museumskammer des Vereins der Freunde der Region Gubin (pol. Stowarzyszenie Przyjaciół Ziemi Gubińskiej, abgekürzt SPZG) befindet, steht im Zentrum von Gubin, neben dem Werder Turm. Das Gebäude ist ein viergeschossiger, verputzter Bau aus dem Jahr 1913 im Reformbaustil. Seine Fassade zeichnet sich durch eine Komposition aus neobarocken Giebeln und Pilastern aus; das Detail der Fenster- und Türöffnungen in den unteren Geschossen verweist auf die deutsche Heimatschutzarchitektur.

Die Museumskammer des Vereins selbst wurde 2004 auf Initiative ihrer Mitglieder gegründet. Sie besteht aus zwei Ausstellungsräumen, zwei Bürozimmern und einem Sanitär- und Nebenraum. Die zum Haupteingang führende Halle umfasst eine Themenausstellung. Daran anknüpfend befindet sich der Hauptausstellungsraum, dessen Artefakte nach folgenden Kategorien geordnet sind: »Urgeschichte« (pol. »Pradzieje«), »Stadtgeschichte« (pol. »Historia Miasta«), »nutzbare Gegenstände« (pol. »Sztuka Użytkowa«, »Orte« (pol. »Miejsca«), »Ehrenbürger von Gubin« (pol. »Honorowi Obywatele Gubina«) und »Unsere Stadt« (pol. »Nasze Miasto«). Der Raum ist außerdem mit einem Beamer, Rechner und Konferenztisch ausgestattet und dient somit für Besprechungen und Gästeempfang.

Der zweite Raum, mit separatem Eingang vom Treppenhaus, ist den Einheiten der polnischen Armee gewidmet, die in den Jahren 1945 - 2002 in Gubin stationiert waren. In ausgestellten Sammlungen sind neben sehr interessant beschriebenen Informationstafeln, die die chronologische Geschichte der Gubiner Garnison darstellen, unter anderem Waffen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Originaluniformen, Orden und Abzeichen und eine Kopie des Banners der 5. Kresowa Mechanisierten Division von König Bolesław Chrobry.

Mehr über die Museumskammer erfahren Sie auf der Website der SPZG https://www.spzg-gubin.pl/.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Die Entstehungsgeschichte der Museumskultur in Eurostadt Guben-Gubin reicht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als der örtliche Gymnasiallehrer, Heimatshistoriker und Forscher der regionalen Urgeschichte Prof. Dr. Hugo Jentsch seine Sammlung archäologischer Funde aus prähistorischer Zeit in dem Gymnasium, in dem er unterrichtete, ausstellte. Die Sammlung umfasste Gefäße, Fossilien, Bronze- und Eisengegenstände sowie Waffen, die in der Region gefunden wurden. Jentsch selbst war Autor zahlreicher Bücher, die der Gubener und Niederlausitzer Geschichte gewidmet wurden. Er war auch einer der Gründer der Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde mit Sitz in Cottbus, die sich mit der Popularisierung des Wissens über Geschichte und Kultur der Niederlausitz beschäftigte.

Am 1. Mai 1900 überführte Jentsch seine Sammlung in ein kleines Museum im Gebäude an der Marktstraße 12 (heute Plac św. Jana Pawła II). Mit der Zeit wuchs die Zahl der dort präsentierten Sammlungen jedoch so stark, dass die überfüllte Ausstellung ihren inhaltlichen Wert verlor. Adolf Wolf, Fabrikant aus Guben, stellte sich der Notwendigkeit, das Museum zu erweitern, indem er den Bau eines vierstöckigen Gebäudes im Herzen von Gubin, an der Königstraße (derzeit 3 Maja 2), finanzierte. Das Grundstück für den Bau des Museumsneubaus wurde vom Schlossermeister Pohl gestiftet. Das Gebäude wurde 1913 in Betrieb genommen, als Jentsch in den Ruhestand ging. Das Museum war bis 1945 in Betrieb. Nach dem verlorenen Krieg versuchten die aus Gubin deportierten Deutschen, neben ihrem Besitz möglichst viele Museumssammlungen mitzunehmen. Einige von ihnen landeten in Berlin, andere überlebten in Posen (pol. Poznań), Neusalz an der Oder (pol. Nowa Sól) und Grünberg (pol. Zielona Góra).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der kommunalen Genossenschaft (pol. Gminna Spółdzielnia) übernommen und in ein ländliches Kaufhaus umfunktioniert.

Erst am 24. September 2004 wurde auf Initiative des Vereins der Freunde der Region Gubin ein kleiner Teil des Gebäudes in ein Heimatsmuseum umgewandelt.

Adresse

3 Maja 2, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.950817,14.727938
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Stadtmuseum: 4. Februar 1913

Museumskammer: 2004

Objektzustand
Sanierungsbedürftig. Die Kammer müsste trotz sehr gepflegter Innenausstattung technisch modernisiert werden. Das Gebäude selbst bedarf einer umfassenden Renovierung.
Technische Objektdaten

Gebäude: 45 m x 8,5 m

Praktische Informationen

Die Museumskammer der SPZG ist montags, mittwochs und freitags von 10:00 bis 14:30 Uhr geöffnet.

Weitere Termine können telefonisch vereinbart werden (auf Polnisch): +48 68 455 81 62.

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