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Kläranlage Guben-Gubin

Sehenswürdigkeiten

Kläranlage Guben-Gubin

Objektbeschreibung

Die heutige mechanisch-biologische Kläranlage in Gubin ist eine Kombination von Objekten aus zwei unterschiedlichen Zeitepochen: historische Gebäude aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, die heute eine Museumszone bilden, und der Neubau aus dem Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts, welches eines der ersten gemeinsamen, grenzüberschreitenden Projekte der Eurostadt Guben Gubin ist. Die Anlage zeichnet sich nicht nur durch ihren internationalen Charakter aus – sie ist das Ergebnis der Umsetzung des internationalen, energie-autarken Pilotprojekts der polnischen und deutschen Umweltministerien.

Die Kläranlage befindet sich im nordwestlichen Teil von Gubin, direkt an der Neiße und bedient beide Städte. Auf über 5,5 Hektar befinden sich:

- ein Tank, der das bei der Abwasserreinigung gespeicherte Biogas auffängt. Der ihn ihm verarbeitete Motor erzeugt rund 230 Kilowatt (kW) Strom sowie 420 kW thermischer Energie und deckt damit 100 % des Wärme- und 27 % des Strombedarfs für die Kläranlage ab.

- im nordöstlichen Teil der Anlage eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 475 kW, die weitere 30 % des Strombedarfs deckt.

- zwei 79,8 kW Wärmepumpen und Wärmespeicher, die mit Strom aus einer Photovoltaikanlage gespeist werden.

Leider hat auch die Kläranlage eine dunkle Geschichte. Auf seinem Territorium errichtete die NS-Regierung eine Außenstelle des Konzentrationslagers „Groß Rosen“ für französische und italienische Kriegsgefangene und jüdische Zwangsarbeiter (siehe: Gedenktafel zur Erinnerung an Gefangene und Opfer des ehemaligen Gemeinschaftslagers im Koenigpark).

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

1903 beschloss die Stadt Guben den Bau der ersten Kläranlage, die sie 1905 in Betrieb nahm. In dieser Form wurde die Anlage bis 1945 betrieben, bis sie durch die Bestimmungen der Potsdamer Konferenz Polen zugeteilt wurde.

Acht Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs baute Guben eine neue Kläranlage, die die Stadt bis 1997 benutzte. Bereits 1994 wandte sich der Gubiner Stadtrat an die Stadt Guben mit dem Vorschlag zur gemeinsamen Erweiterung und Nutzung der Anlage aus dem Jahr 1905. So wurden in den Jahren 1995-1998 verschiedene Anstrengungen unternommen, um eine grenzüberschreitende Kläranlage zu planen und zu bauen, die sowohl den polnischen als auch den deutschen technischen, bautechnischen und umwelttechnischen Anforderungen gerecht wird. Seitdem ist die Einrichtung als internationales Unternehmen tätig.

Im Jahr 2011 erhielt die Kläranlage eine Lizenz zur Produktion und zum Vertrieb von Strom aus Biogas.

Ende 2019 wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 475 kW in Betrieb genommen, ein Jahr später ein Biogastank mit einem Fassungsvermögen von 500 m3 und  damit konnte auf zwei Hauptstromanschlüsse verzichtet werden. Auf diese Weise konnten über 80 % des gesamten Strombedarfs der Kläranlage mit erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Adresse

Spokojna 1, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.97245950255907,14.711574802814733
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

1905

Erschaffer/Architekt
Unbekannt. Die Anlage wurde von der Stadt Gubin beauftragt.
Objektzustand
Sehr gut
Technische Objektdaten

25 ha

Praktische Informationen

Der Museumsteil und einzelne Bereiche der Kläranlage können nach vorheriger telefonischer Vereinbarung besichtigt werden: +48 684 555 230

Gubin
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