Jungfrauenturm

Denkmalobjekte

Objektbeschreibung

Der Jungfrauenturm ist ein zylindrischer, geschlossener Ziegelbau, der ursprünglich die östliche Ecke der Stadtbefestigung einnahm und sich in der Mitte der Mauer erstreckte. Auf der Vorderseite befinden sich Rüstlöcher und Schießscharten, die auch auf den einzelnen Stockwerken zu sehen sind. Den oberen Teil des Gebäudes ziert ein geschlossener Fries mit zwei dekorativen Motiven, die an gotische Fensteröffnungen erinnern (rundes Element: Rosette, langes Element: einzelnes Lanzettfenster), abwechselnd. Der Eingang zu dem Turm befindet sich nicht wie üblich im Erdgeschoss, sondern auf der Höhe des ersten Stocks, da das Bauwerk ursprünglich von den Wehrmauern des Werder Turms begangen wurde. Da das Gebäude auf einem privaten Grundstück liegt, ist es für Besucher nicht zugänglich.

Der Turm steht auf der Liste der städtischen und Woiwodschaft-Denkmalliste (Lubulski Wojewódzki Konserwator Zabytków).

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Der Jungfrauenturm ist eines der wenigen erhaltenen Elemente des alten Wehrsystems von Guben. Seine ursprüngliche, aus Holz hergestellte, Form wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Das konkrete Zeitfenster des Umbaus zur Ziegelform ist unbekannt. Der Turm wurde um 1530 während der Modernisierungsarbeiten der gesamten Festungsanlage (in den Jahren 1523-1544) zusätzlich modernisiert (Addieren des Zierfrieses), mit dem Ziel alle Eingangstore zu verstärken.

Im Gegensatz zu den meisten Gebäuden der Stadt hielt der Turm vielen Kriegen und Schäden, die für mittelalterliche Städte typisch sind, stand. Trotz der stadtweiten Abrissarbeiten der Festungsanlagen wurde der Turm dank der Proteste der Gubener Bürger im Jahr 1820 nicht zusammen mit dem Weder Turm abgerissen.