Objektbeschreibung
Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit ist die älteste katholische Gemeinde in der Eurostadt Guben-Gubin, die für die Bedürfnisse einer wachsenden Gemeinschaft von Gläubigen in einer, damals von Protestanten dominierten, Stadt gegründet wurde. Die heutige Form des Gebäudes ist das Ergebnis der Erweiterung einer kleinen neugotischen Kirche aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Hinzufügung einer Apsis, einer Sakristei, eines großen bogenförmigen Eingangsportals auf der Seite der Teichbornstraße (heute Królewska-Straße), des Einbaus großer Fenster, die in einem doppelten Spitzbogen enden, und der Verbesserung der Funktionalität der Kirche durch die Erhöhung der Anzahl der Sitzplätze von 140 auf 250. Das Gebäude wurde mit rotem Klinker dekoriert.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Die Geschichte der Kirche reicht bis ins Jahr 1853 zurück, als in der Haagstraße 9 (heute Grunwaldzka Straße) ein Grundstück für den Bau einer kleinen Kirche durch eine wachsende katholische Gemeinde Gubens erworben wurde. Drei Jahre später wurde das Pfarrhaus fertiggestellt, das eine kleine Kirche und einen Schulraum beherbergte. Dank der finanziellen Unterstützung des Stadtbischofs von Breslau, der Kirchengemeinden Linz, Paderborn und Breslau und des Einsatzes der nur 200-köpfigen katholischen Gemeinde, die die Reformationszeit überlebte, konnte der notwendige Betrag für den Bau einer großen Kirche gesammelt werden. 1858 wurde auf dem höher gelegenen Grundstücksteil mit dem Bau einer neugotischen Kirche begonnen, mit dem ursprünglichen Eingang von der Haagstraßer Seite, welcher durch eine 72-stufige, ziemlich steile Treppe erreichbar war.
Aufgrund der dynamisch wachsenden Zahl der katholischen Gläubigen stieg ihre Zahl innerhalb von 25 Jahren nach Errichtung des Tempels auf ca. 1.200 an, was die Notwendigkeit einer Erweiterung der Kirche mit sich brachte. Diese Bemühungen begannen bereits 1914, wurden jedoch durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Der Anbau wurde 1936 fertiggestellt und am 30. August desselben Jahres wurde das Gebäude von Kardinal Bertram aus Breslau geweiht.
Im Krieg 1945 wurde der Kirchturm zerstört und gleich nach Kriegsende wieder aufgebaut. Die Reste des Turms liegen bis heute auf dem Gartengrundstück an der Nordseite der Kirche.