Objektbeschreibung
Monumentales, lebhaft gegliedertes Bauwerk mit Elementen der Romanik, Frühgotik, des Jugendstil und der Reformbewegung. Die Saalkirche hat ein zweieinhalbjochiges Kreuzgratgewölbe, einen unregelmäßigem Grundriß und umfasst mehrere in die Höhe gestaffelte Baukörper, die teils mit Sattel-, teils mit Walmdach abgeschlossen sind. Die aufwändige Innenausstattung ist fast vollständig erhalten: eine hölzerne Kanzel, Taufstein mit Messingeinagen, Altar, drei große farbige Glasfenster des Künstlers Werner Juza von 1983, das Gemälde des guten Hirten vom Historienmaler Paul Thumann, hölzerne Orgelempore auf kräftigen Pfeilern mit einer Orgel der Fa. Sauer.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Die Geschichte der Kirche geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als durch Kaiser Barbarossa an selbst Stelle ein Benediktinerinnen-Kloster errichtet wurde. Die Klosteranlage, samt Kirche und Klostervorstadt brannte nach einem Angriff der Hussiten im Jahr 1429 komplett nieder, wurde anschließend jedoch wieder aufgebaut. Ab 1562 wurde im Kloster auch eine Salzsiederei betrieben, während die Klosterkirche weiterhin als Pfarrkirche diente. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden die Gottesdienste in sorbischer Sprache gehalten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche zu baufällig und eng für die Gemeinde, so dass ein Abriss des alten Bauwerks und der Neubau der Klosterkirche beschlossen wurde. Dieser erfolgte nach dem Entwurf des Schunkel-Schülers Emil Karl Alexander Flaminius und integrierte Grundmauerreste der Chorwände des Vorgängerbaus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie 1946 als Stadtpfarrkirche wieder in Betrieb genommen, glücklicherweise ohne große Schäden. Ein Umbau im Jahr 1965 ermöglichte die Schaffung eines Freiraums für Konzerte vor dem Altarraum. In den 1990er Jahren wurde die Klosterkirche letztmalig restauriert.