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Villa von Berthold Lissner

Denkmalobjekte

Villa von Berthold Lissner

Objektbeschreibung

Die Villa ist ein zweigeschossiger Putzbau mit Berliner Dach und L-förmigem Grundriss. Straßenseitig weiß die Fassade des Hauptgebäudes eine Strukturierung vertikal durch gequaderte Linsen sowie horizontal durch Gurt- und Sohlbankgesimse auf. Die siebenachsige Straßenfront ist in der Tiefe gestaffelt: linksseitig ein zweiachsiger Eckrisalit mit vorgelagerter Treppe und Nebeneingang, wobei Tür und Fenster durch eine Verdachung zusammengefasst sind. Über dem kräftigen konsolgestützten Traufgesims befindet sich eine Gaube mit Dreiecksgiebel und zwei Rundbogenfenstern. Mittig der Fassade befindet sich das leicht zurückspringende, vierachsige Bauteil. Die Fenster im Erdgeschoss sind hier durch eine Verdachung zusammengefasst. Die Fenster im Obergeschoss besitzen jeweils einen Dreiecksgiebel. Im rechten, deutlich zurückspringende Gebäudeteil befindet sich der Haupteingang mit zweiflügliger Tür und Oberlicht, welcher durch seine flankierten Säulen portikusartig anmutet. Zusätzlich zieren zwei stuckverzierte Ochsenaugen links und rechts der Säulen den Haupteingang, sowie eine waagerechte Verdachung, über der sich ein Erker befindet. Girlandengeschmückte Ochsenaugen und Erker finden sich ebenfalls auf der Westseite des Objektes wieder. Hier finden sich gekuppelte Fenster sowie im Erdgeschoss Fensterspiegel mit Balustern. Der Seitenflügel und die rückwärtige Hofseite sind hingegen schmucklos mit Gauben gestaltet. Der Eingangsbereich im Gebäudeinneren ist mit einem Kreuzgratgewölbe, Wandverkleidung, Treppe und Balustrade aus Marmor, farbigen bleiverglasten Fenstern sowie einer geschwungenen, großzügigen Treppe ins Obergeschoss sehr repräsentativ gestaltet.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

Nach dem er das Grundstück 1881 von der Märkisch-Posener-Eisenbahn-Gesellschaft erwarb, erbaute Otto H. Schultze die Villa im Jahr 1882 als Baumeister und Bauherr zugleich. Ab 1897 war die Immobilie im Besitz von Berthold Lissner, einem jüdischen Hutfabrikanten, welcher jedoch 1938 gezwungen wurde, die Villa samt Anwesen zu verkaufen. Nach Kriegsende bis 1947 wurde das Objekt durch den Tuchfabrikanten Albert Richter jun. genutzt. Während der DDR wurde die Villa Eigentum der SED sowie Sitz der SED-Kreisleitung. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde sie kurze Zeit als Arbeitsamt genutzt, stand dann jedoch lange Zeit leer. Seit 2004 ist sie wieder in Privatbesitz und beherbert u. a. einen Veranstaltungstechnikdienstleister namens nieARTich.

Adresse

Alte Post Str. 32, 03172 Guben, Deutschland

Koordinaten
51.95660609449617,14.710684055508288
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Errichtung: 1882

Erschaffer/Architekt
Baumeister und Bauherr: Otto H. Schultze
Objektzustand
Sanierungsbedürftig
Technische Objektdaten

Technik: massiv und verputzt

Praktische Informationen

Die Villa ist circa 10 Minuten zu Fuß von Gubener Bahnhof und 3 Minuten von Plastinarium entfernt. Ganztags von außen erlebbar, da im Privatbesitz. 

Gubin
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