Objektbeschreibung
Ein Sockel mit Inschrift, auf dem ursprünglich eine Skulptur platziert war, gewidmet der deutschen Opernsängerin und Schauspielerin Corona Elisabeth Wilhelmine Schröter aus Guben. Die Granitsäule ist zentral eingebunden in eine sehr gepflegte und artenreiche Landschaftsarchitektur, gelegen am südlichen Ende der Theaterinsel, gegenüber den Resten des Gubener Stadttheaters. Zur ehemaligen Skulptur führen vier Wege; das Ganze ist von einer kleinen halbrunden Promenade mit Bänken und Treppen mit Blick auf die Große Brücke, das Wasserkraftwerk und den deutschen Teil von Guben umgeben.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Karl Donndorf, Bildhauer aus Dresden, bekannt z.B. durch die Ausführung des Denkmals für den sächsisch-weimarischen Fürsten Hermann (Stuttgart, 1904) und die Nietzsche-Büste (Weimar, 1903). "Am Samstagnachmittag [20. Mai 1905] fand in Anwesenheit einer vornehmen Gesellschaft die Enthüllung [eine Bronzebüste] des einst von Goethe so hochgeschätzten Künstlers statt" (Märkische Blätter). Auf dem Sockel ist, der von Goethe über Corona selbst gesprochene Satz eingraviert » Es gönnten ihr die Musen jede Gunst und die Natur erschuf in ihr die Kunst - Goethe«.
Die Büste verschwand im Zweiten Weltkrieg - es ist nicht bekannt, ob sie beschädigt oder gestohlen wurde. Die Skulptur galt als verloren, als die Kirchenglocken eingeschmolzen wurden, in der Annahme, dass ihr Schicksal vielleicht auf diese Weise geteilt wurde.
2001 errichtete die Stadt Gubin erneut einen Granitsockel vor dem ehemaligen Stadttheater auf der heute nicht mehr existierenden Theaterinsel. Am Fuß des Sockels wurde 2015 eine aus Spenden finanzierte goldene Gedenktafel in deutscher und polnischer Sprache angebracht.
Angaben zum Künstler/zur Künstlerin
- Geboren am 17.07.1870 in Dresden (Preußen) - gestorben am 30.10.1941 in Stuttgart (Deutschland)
- Sohn des berühmten Bildhauers Adolf (von) Donndorf
- Studium der Bildhauerei bei seinem Vater und an der Kunsthochschule Stuttgart
- Weiterbildung in Dresden (1892), Paris (1900) und Rom (1902)
- 1902: Professor an der Hochschule für bildende Künste in Weimar
- 1906: Rückkehr und Betrieb in Stuttgart
- Mitglied im Deutschen Künstlerbund und Freimaurerloge in Stuttgart.
Kunst-/Kunsthistorische Bewertung
»Die Büste auf der Säule aus rotem schwedischem Granit zeigte Corona als reife, selbstbewusste Frau, ähnlich wie auf dem Gemälde von Anton Graff. Ihr Blick war auf den Eingang des 1874 eröffneten Theaters von Guben gerichtet« (Andreas Peter, Rosemarie Schuder» Goethes ›schöne Krone‹. Corona Schröter und ihr Denkmal in Guben«, 2011).