Objektbeschreibung
Der Św.-Jana-Pawła-II-Platz oder der ehemalige Marktplatz ist ein zentral gelegenes, 0,3 Hektar großes, gepflastertes Areal im historischen Zentrum von Gubin. An der Südseite wird der Platz durch das Renaissance-Rathaus mit Kulturhaus und Gaststätte im Erdgeschoss sowie eine gotische Stadtkirche geschlossen; im Norden und Westen ist dieses Gebiet von einem Grüngürtel mit reichem Baumbestand umgeben. In der Mitte des Platzes gibt es eine kostenlose Parkzone - interessanterweise gab es an dieser Stelle bis 1904 auch eine Pferdekutschen-Haltestelle, die später durch eine dort verkehrende Straßenbahn bis 1936 ersetzt wurde.
Derzeit ist dieser Platz ein Treffpunkt für die Bewohner und viele der in Gubin organisierten Feierlichkeiten.
Entstehungshintergrund, Objektgeschichte
Seit dem Mittelalter ist der Marktplatz der Eurostadt Guben-Gubin ein wichtiger Teil ihrer städtebaulichen Geschichte und zugleich Mittelpunkt des Gubiners Lebens. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war der Platz noch durch zahlreiche Mietshäuser umgeben, die an das noch erhaltene Rathaus und die Stadtkirche anschlossen. 1887 wurde der seit mehreren Jahrhunderten zentral gelegene Brunnen zu einem Denkmal zu Ehren des Kaisers Wilhelm I. und Friedrich ausgebaut, daher auch bekannt als "Zwei-Kaiser-Brunnen".
1904 wurde eine Stadtbahn in Betrieb genommen, deren eingleisige Strecke vom industriellen Westteil Gubens über die Große Brücke und den Marktplatz zum Osten der Stadt führte. Auf dem Platz gab es einen kurzen, zweigleisigen Abschnitt, sog. "Ausweiche", an dem die Schienenfahrzeuge aus der Gegenrichtung passieren konnten. Entlang der gesamten Strecke gab es drei solcher Ausweichpässe.
Leider hat der Markt in dieser Form den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt – der historische Stadtkern wurde, ausgenommen von der Stadtkirche, dem Rathaus und einzelnen Miethäusern, komplett zerstört. In den folgenden Jahren wurden die restlichen erhaltenen Gebäude abgerissen, sodass die noch brauchbaren Ziegel für den Wiederaufbau Warschaus verwendet werden konnten.
In den nächsten Jahrzehnten wurde das Gebiet langsam in seine heutige Form umgestaltet.