Die Städte Guben und Gubin denken intensiv über die Schaffung von neuen, grenzübergreifenden Strukturen nach. Deshalb ist es erforderlich, die Möglichkeiten und potenzielle Formen einer engeren Zusammenarbeit der musealen Einrichtungen beiderseits der Neiße zu prüfen sowie den europäischen Gedanken einer Einheit in diesem Lebensbereich der Bürgerinnen und Bürger auf der deutschen und polnischen Seite der Neiße zu verstetigen. Die Museumsarbeit in Guben begann mit der Eröffnung des Stadtmuseums am 4. Februar 1913 am Werderturm im heutigen Gubin mit einer Präsentation einer umfangreichen Sammlung. Heute erfolgt die museale Arbeit in Guben im Heimatmuseum Sprucker Mühle und im Stadt- und Industriemuseum in der Gasstraße. In Gubin gibt es eine Museumsstube, die vom lokalen Verein betrieben wird. Ein in 2021 in Guben durchgeführtes Projekt zur Sammlung und Erforschung des physischen Bestandes hat die Idee geweckt, in Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Verantwortlichen, eine gemeinsame Museumskonzeption zu entwickeln. Danach wurde im September 2022 ein deutsch-polnischer Workshop zum Thema: „Stadt- und Industriemuseum Guben - quo vadis?" durchgeführt. Im Workshop wurde über den aktuellen Stand der musealen Arbeit in Guben und Gubin hin zu richtungsweisende Perspektiven für die Gubener Museen beraten. Das aktuelle Projekt soll an die bisherigen Ergebnisse anknüpfen und die Kooperation aller Projektpartner auf eine neue, konkretere Schiene lenken. Im Rahmen des Projektes soll ein Gutachten über die tatsächlichen Möglichkeiten und Potenziale der Schaffung einer gemeinsamen, deutsch-polnischen musealen Einrichtung erstellt werden. Nach der Grundlagenermittlung wird durch das Projekt die Frage beantworten welche Möglichkeiten gibt es um die Museumslandschaft in Gubin und in Guben miteinander zu verbinden, neu auszurichten und insbesondere hinsichtlich der darzustellenden Thematiken und Inhalte neu zu konzipieren, um ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Museum zu schaffen.
Das Projekt wird als ein weiterer, sehr wichtiger verbindender Teil verstanden, um die Idee einer gemeinsamen Museumsarbeit und damit der gemeinsamen Darstellung der Geschichte beider Städte weiter zu entwickeln.