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Brücken und Stege in Gubin - Große Brücke

Sehenswürdigkeiten

Bild: Große Brücke Gubin

Objektbeschreibung

Jahrhundertelang war die Große Brücke ein wesentlicher Bestandteil der dynamischen, wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt – genau hier verlief seit dem Mittelalter eine der internationalen Handelsrouten. Aufgrund seiner Holzkonstruktion und der unmittelbaren Nähe des kapriziösen Flusses wurde es oft beschädigt. Besonders das Hochwasser von 1897 führte zu seiner fast vollständigen Zerstörung und zwang die Stadtverwaltung, es in einer dauerhafteren Form wiederaufzubauen. Obwohl diese Pläne bereits 1901 in Angriff genommen wurden, begann erst im Jahr 1922, nach langjährigen technischen und baulichen Vorkehrungen der Bau einer für die damalige Zeit äußerst modernen massiven Stahl-Beton-Konstruktion. Die ein Jahr später in Betrieb genommene Brücke überlebte in ihrer neuen Form nur bis zum 20. April 1945, als die sich aus dem zerstörten Ostteil der Stadt zurückziehenden deutschen Truppen sie sprengten. Das Bauwerk wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und zum Grenzübergang gebracht, der nach über 60 Jahren am 2. Dezember 2007 im Rahmen des Schengener Abkommens aufgelöst wurde.

Entstehungshintergrund, Objektgeschichte

In Guben, wie auch in anderen europäischen Städten, bestanden die Brücken jahrhundertelang hauptsächlich aus Holz. Holzbrückenkonstruktionen waren vor allem wegen ihrer geringen Baukosten, der hohen Materialverfügbarkeit, der Schnelligkeit und einfachen Bauart sowie des geringen Gewichts beliebt. Leider hatten sie aber auch ihre Nachteile, die sich besonders im urbanisierten Gebiet bemerkbar machten – Holzbrücken waren sehr anfällig für Witterungseinflüsse, sie wurden bei Überschwemmungen und Bränden erheblich und oft komplett beschädigt, was zu hohen Instandhaltungskosten führte. Zudem konnten sie aufgrund der geringen Festigkeit des Materials und damit geringer Spannweite und Tragfähigkeit (mehrere Meter bei Balkentragwerken, ca. 40 Meter bei Gitterbauwerken) sowie der zunehmenden Verkehrsintensität ihre Transportfunktion über die Jahren nicht mehr vollständig erfüllen.
Mit der Popularisierung der Stahlbetonkonstruktionen begannen die Stadtbehörden, ihre alten Brücken in Holzbauweise nach und nach auszutauschen. In Guben wurden auf diese Weise fast alle Brücken über Neiße, Lubsza, Egelneiße und Schwarzes Fließ modernisiert. Ein erheblicher Teil der bestehenden Brücken wurde ganz am Ende des Zweiten Weltkriegs von den sich zurückziehenden deutschen Truppen zerstört. Viele wurden nicht wieder aufgebaut - zu dieser Gruppe gehört die Nordbrücke von 1925, die das größte Bauwerk dieser Art im Vorkriegs-Guben war.

Adresse

Große Brücke: Chopin 1a, 66-620 Gubin, Polen

Koordinaten
51.951778,14.721402
Jahr der Entstehung, ggf. Veränderungen

Große Brücke: 1922-1923, 1945 zerstört, kurz nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut, 2005: Komplett renoviert

Erschaffer/Architekt
Stadt Guben und später die Stadt Gubin
Objektzustand
Große Brücke: Sehr gut
Technische Objektdaten

Ungefähre Abmessungen:
Große Brücke (ohne hydrotechnische Elemente): 68 m lang, 13 m breit

Praktische Informationen

Alle Brücken können ganztags benutzt werden.

Gubin
Guben